Abgeschlossene Ereignisse

85 Jahre Reichpogromnacht Gedenken 9. November 2023

Schon beim Betreten des Areals der Kultusgemeinde konnte man einen besonderen Anblick auf die Synagoge erleben.

Die Projektion der alten Synagoge, die in der Reichspogromnacht zur Gänze niederbrannte, auf die Außenwand des Gebetsraumes der neuen Synagoge, wurde vom WJC durchgeführt. Zeitgleich lief eine von der IKG Linz produzierte Videoprojektion auf der Außenmauer des Eingangsbereiches mit den Namen der Linzer jüdischen Opfer des NS Regimes.

An der Säule vor dem Eingang zur Synagoge waren die Bilder aller minderjährigen, von der Hamas am 7. Oktober entführten Geiseln angebracht.

Zum Gedenken an die Reichspogromnacht kamen in die bis auf den letzten Platz gefüllte Synagoge auch dieses Jahr unter anderem hochrangige Stellvertreter von Politik, Religion, Wissenschaft und Militär.

Allen voran nahm Landeshauptmann Thomas Stelzer, nachdem er nur vier Tage zuvor unser Konzert in der Synagoge besucht hatte, an dem Gedenken teil. Der Landeshauptmann sowie Bürgermeister Klaus Luger, Bischof Manfred Scheuer und Superintendent Gerold Lehner hielten Ansprachen.

In den Reden konnte und wollte es keiner vermeiden, auch den bestialischen Terrorangriff der Hamas vom 7.Oktober 2023 anzusprechen, zu verurteilen und die Sicherheit jüdischen Lebens sowie das Existenzrecht Israels einzufordern.

Die Präsidentin der IKG Linz Charlotte Herman forderte in einer emotionalen Ansprache, ein klares Bekenntnis zum Staate Israel, die Verurteilung des wieder mit einer nie dagewesenen Wucht ausgebrochenen Antisemitismus und betonte, dass dieser Antisemitismus aus drei Richtungen kommt.  „Man darf auf keinem Auge blind sein“, denn es gäbe eben nicht nur den rechten Antisemitismus, der genauso gefährlich ist, wie der von radikalen Linken, ebenso wie der vom radikalen Islam. Dass jüdische Institutionen überhaupt bewacht werden müssen, ist an sich bedenklich, denn andere Einrichtungen benötigen diesen Schutz auch nicht. Am Ende kam die Warnung: „Wir müssen darauf achten, dass unsere Nachkommen nicht Gedenkstätten, die an die Ermordung und Vernichtung von Juden im 21 Jahrhundert erinnern, besuchen müssen“

Ein weiterer Höhepunkt dieses Abends war die Lesung von Burgschauspieler Cornelius Obonya. Er las eindrücklich literarische Texte zum Thema des Holocausts von Walter Lindenbaum, Erich Kästner, Theodor Kramer und Bertolt Brecht.

Musikalisch gestaltet wurde das Gedenken vom brillanten Violinisten Thomas Novak, der zum Abschluss das Musikstück „Mir lebn ejbig“ spielte. Damit wollten wir allen symbolisch Mut machen, nicht aufzugeben.

https://www.tips.at/nachrichten/linz/wirtschaft-politik/625377-niemals-wieder-aktueller-denn-je-israelitische-kultusgemeinde-linz-lud-zur-gedenkfeier

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